Die 1GI im Globen- und Papyrusmuseum

Die 1GI im Globen- und Papyrusmuseum

Globen in Österreich

Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden in Österreich Globen erzeugt und theoretische und praktische Entwicklungsarbeit auf dem Gebiet des Entwurfs und der Herstellungsmethoden geleistet.

Berühmt sind die Globen des ersten österreichischen Globenherstellers, des Tiroler ,,Bauernkartographen“ Peter Anich.

Im 19. Jahrhundert wurden in Österreich qualitativ hervorragende Erd- und Himmelsgloben entworfen und in Serien erzeugt. So konnten auch die Schulen Globen benutzen.

Der Himmelsglobus

Der Himmelsglobus ist ein Modell des scheinbaren Himmelsgewölbes, dessen Oberfläche mit einer kartographischen Darstellung versehen ist. Diese Kartendarstellung gibt die Positionen der Fixsterne und deren Zusammenstellung zu Sternbildern wieder. Oft sind auch astronomische Nebel und andere Himmelsobjekte sowie Informationen zu astronomischen Phänomenen, zum Beispiel zu Kometen und ihren Bahnen, abgebildet.

Relief- und Themagloben

Reliefgloben stellen das Oberflächenprofil der Erdkugel plastisch dar. Um 1890 als Lehrmittel für den Blindenunterricht entwickelt, setzten sie sich bald als Einzelstücke und Seriengloben gefertigt-als einziger Globustyp durch.

Ihre Herstellung war vor der Einführung moderner Kunststoffverarbeitungstechnologien sehr aufwändig. Das Geländeprofil musste mit einer gipsähnlichen Masse in Handarbeit modelliert werden. Die Beschriftung erfolgte oft durch Aufkleben gedruckter Schriftstreifen. Erst im 20. Jahrhundert wurden maschinell geformte Teile des Reliefs auf die Kugel geklebt.

Papyrusmuseum

Tabula Peutingeriana

Die Tabula Peutingeruana ist eine antike Weltkarte. Diese war eine Schriftrolle von ungefähr 6,75 m Länge und ca. 34 cm Breite, aus elf Pergamentblättern. Die vorliegende Handschrift, die nicht das antike Original, sondern eine mittelalterliche Abschrift ist, stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert oder frühen 13. Jahrhundert. Diese wurde aus einer möglicherweise karolingischen Vorlage kopiert. Diese ist abgebildet in die Oikumene von den Britischen Inseln bis Indien. Im Zentrum steht die spätrömische Welt, der Anfang ist verloren gegangen.

Die Anfänge der Papyrussammlung

Die Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek geht zurück auf die ,,Papyrussammlung Herzog Rainer“. Der Habsburger Rainer von Österreich erwarb 1883 als einer der weltweit Ersten eine bedeutende Anzahl antiker Papyri. Diese waren zuvor von dem Antiquitätenhändler Theodor Graf in Ägypten angekauft und auf Betreiben des Orientalisten Josef Ritter von Karabacek nach Wien gebracht worden. Hier fanden sie im Museum eine vorübergehende Bleibe, wo sie 1894 bei einer großen Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Antike Papyri als Alltagsdokumente waren damals eine absolute Neuheit.

Weitere Infos:

Globenmuseum

Papyrusmuseum

Fotos und Text: Leonie Raggl